Natürlich darf man Bangkok bei einer Thailand-Reise nicht auslassen. Da wir sowieso von Bangkok aus hin und zurück geflogen sind, stellte sich für uns die Frage, ob wir also zu Beginn oder am Ende unserer Reise diese gigantische Stadt mitnehmen sollten. Wir haben uns dafür entschieden, Bangkok an das Ende zu legen und diese Entscheidung war wirklich gut. So konnten wir uns wenigstens mit dem Klima anfreunden und waren schon im Urlaubsmodus. Trotzdem erschlägt einen diese Stadt, egal wie gut man vorbereitet ist.

Was macht Bangkok aus?

Auch wenn andere Städte den Ruf haben, niemals zu schlafen, trifft das wohl auf Bangkok mindestens genauso zu. Dank der beginnenden Corona-Pandemie war es wohl schon deutlich leerer, als es sonst der Fall ist, dennoch war alles für uns sehr hektisch, gedrängt und einfach nur voll gepackt. Das soll aber niemanden daran hindern, Bangkok zu besuchen, schließlich gibt es auch wahnsinnig viel zu entdecken und abseits der üblichen Attraktionen die eine oder andere Perle. Oder man findet das besondere an den üblichen Attraktionen, dazu aber später mehr.

Unsere Unterkunft

Wir haben uns in der Fülle der Unterkünfte für das Anantara Riverside entschieden. Es liegt ein wenig außerhalb, trotzdem ist man super schnell mitten im Zentrum. Für uns war lediglich der Sprung von den bisher eher kleinen Unterkünften zu diesem Riesen eine ziemliche Umstellung.

Blick aus unserem Zimmer im Anantara Riverside

Das Frühstücksbuffet ist gigantisch und eigentlich gibt es im Hotel schon genug zu entdecken, sodass man dieses kaum verlassen muss. Aber wir wollten ja noch etwas von Bangkok haben und genau da bietet sich das kostenlose Shuttleboot an, welches einen vom eigenen Anleger zur Taksin Bridge bringt.

Rumkommen

Der Transport von einem Punkt zum nächsten in so einer riesigen Stadt ist natürlich der Knackpunkt. Eigentlich ist es aber ganz einfach, wenn man sich einmal orientiert hat. Es gibt die Schnellboote auf dem Chao Phraya, welcher die ganze Stadt durchzieht. Diese sind sehr günstig und eine gute Möglichkeit, ein paar Minuten in Ruhe zu sitzen und dennoch etwas von der Metropole zu sehen. Entscheidet Ihr euch für das gleiche Hotel wie wir, werdet Ihr vom stündlich fahrenden Shuttle direkt an der Taksin Bridge abgeliefert, von der aus die einzelnen Linien fahren, welche mit Farben gekennzeichnet sind. Ihr könnt eigentlich von hier aus für fast alles die Orange Line nehmen, weil diese die wichtigsten Punkte abklappert. Am Anleger selbst ist es etwas unübersichtlich, aber wenn man sich keine teure Tour aufschwatzen lässt, funktioniert das eigentlich alles gut. Im Zweifelsfall fragt man sich kurz durch.
Absolut faszinierend ist übrigens das Zusammenspiel zwischen dem Kapitän am Steuer des Boots und den „Matrosen“, welche die Taue am jeweiligen Pier befestigen. Diese kommunizieren über Trillerpfeifen miteinander und signalisieren so, ob das Boot noch etwas vor oder zurück muss oder ob es richtig liegt.
Anspruchsvoll wird es eigentlich nur, wenn Ihr an einem kleineren Pier ohne große Beschilderung steht und dort mehrere Anlegestellen vorhanden sind. Wir haben bis zum Schluss nicht verstanden, an welchem Anleger welches Boot in welcher Fahrtrichtung anlegt. Wollt Ihr euch also das Gerenne von einem Anleger zum anderen sparen, fragt die anderen Fahrgäste die mit euch warten, ob Ihr richtig steht.

Kleine Anlegestelle für die Schnellboote

Den Skytrain könnt Ihr ebenfalls direkt an der Taksin Bridge besteigen. Hier wird es noch einfacher mit den Tickets, die Automaten sind wirklich gut verständlich und das System funktionierte für uns sehr gut.

Geht es doch mal an etwas schwer zu erreichende Punkte, hilft euch Grab weiter, welches wie Uber funktioniert. Damit sind wir überall hingekommen und es war wirklich völlig problemlos.

Was unternehmen?

Natürlich gibt es die Hotspots wie den Präsidentenpalast, die man gesehen haben sollte. Ein kleiner Tipp zum Palast: Anders als in den meisten Tempelanlagen genügt hier für Frauen nicht ein umgebundener Schal, sondern das Oberteil muss tatsächlich die Schultern bedecken! Es gibt einen kleinen Laden direkt am Eingang, der aber ziemlich hässliche Shirts für recht viel Geld verkauft hat. Wie überall finden sich aber Leute, die daraus eine Tugend machen und direkt gegenüber des Haupteingangs sind ein paar kleinere Geschäfte, die etwas ansehlichere Shirts zu akzeptablen Preisen anboten.

Getümmel in den Straßen von Bangkok

Ihr solltet unbedingt einmal durch Chinatown laufen, dort etwas an einem Stand essen und den Flower Market besuchen. Das sind ein paar Markthallen, die voll sind mit Ständen und Leuten. Hier gibt es nicht nur Blumen, sondern auch Lebensmittel und allerlei anderen Kram. Faszinierend ist das Gewusel und das rund um die Uhr. Gegen Abend räumt ein Teil der Händler seine Waren auf den Bügersteig und verkauft die Blumen auch draußen.

Kleiner Dschungel in der Stadt: Das Jim Thompson House

Gut gefallen hat uns außerdem das Jim Thompson House, eine kleine grüne Oase mitten in dieser doch schmutzigen und manchmal auch hässlichen Stadt. Die Führung ist interessant und man lernt nochmal eine ganze Menge über die Lebensweise in Thailand.

Für Thailänder scheinen riesige Malls eine besondere Faszination darzustellen. Schaut euch unbedingt mal so etwas an, das ist mit den Einkaufszentren bei uns nicht zu vergleichen. Besonders faszinierend fanden wir das Icon Siam, wo es alles gibt vom Teebeutel bis zum Bentley.

Night Bike Tour

Weder das Klima, noch der Verkehr laden eigentlich zum Fahrradfahren in einer Stadt wie Bangkok ein. Auf der anderen Seite sieht man die Stadt doch nochmal von einer anderen Perspektive und damit war für uns klar, wir wollten das an einem Abend machen. Wir haben uns für Grasshopper Adventures entschieden und die Night Bike Tour gebucht. Dank Corona waren wir Donnerstags die erste Tour der Woche und wir waren auch nur zu zweit und Tammy als unser Guide hat uns super viel gezeigt und alles mögliche erklärt. Die Tour war entspannt machbar und keine große sportliche Herausforderung, also davor braucht niemand Angst haben.
Wir sind durch das (leere) Backpackerviertel geradelt, haben den Chao Phraya überquert, waren auf der Westseite des Flusses am Wat Arun, sind zum Flower Market, haben dort eine Kleinigkeit gegessen und sind schließlich wieder am Ausgangspunkt angekommen. Das ist aber nur die Kurzfassung, tatsächlich haben wir sehr viele Ecken gesehen, haben viel über Thailand, die Beziehung der Bürger zu ihrer Regierung und zur Religion und die Geschichte von Bangkok gelernt.

Der Geheimtipp: Tempel bei Nacht

Was uns von Anfang an stutzig machte: Wir sollten bei der Radtour die Tempel abklappern, diese hatten aber in allen Reiseführern nur recht eingeschränkte Öffnungszeiten und schon gar nicht Abends geöffnet. Die Lösung war tatsächlich ganz einfach: Die Tempelanlagen selbst sind rund um die Uhr geöffnet, nur die Gebetsräume sind dann für Besucher geschlossen. Ihr könnt also durch die schön beleuchteten Anlagen gehen, trefft auf deutlich weniger Besucher, es ist nicht so heiß und als kleinen Bonus zahlt Ihr natürlich auch keinen Eintritt. Gerade für Fotografen ist das der absolute Tipp, so könnt Ihr dort in Ruhe ausgiebig Fotografieren und die besonderen Lichtverhältnisse insbesondere in der Dämmerung mitnehmen!

Abends (fast) allein in den Tempelanlagen Bangkoks

Wenn es mal nicht thailändisches sein soll

Noch ein besonderer Tipp, wenn Ihr doch mal etwas europäisches Essen genießen möchtet: El Mercado!
Das Restaurant, in dem wir waren, ist nicht weit vom Skytrain oder der Ubahn weg: https://goo.gl/maps/VgtvgZ9DoGQ7SNGPA
Ihr findet hier wahnsinnig viel europäischen Käse und leckere Gerichte. Natürlich nicht besonders günstig, aber eine tolle Abwechslung in sehr nettem Ambiente. Übrigens kommen hier nach Aussage des Besitzers kaum Touristen her, sondern eher Europäer, die in Bangkok leben und Heimweh haben.

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