Als ich ihn relativ frisch hatte, habe ich schon einiges über den Wandrd PRVKE 21 als Reise- und Fotorucksack geschrieben. Mittlerweile hat er mich auf einige Touren begleitet, sei es mit dem Flieger nach New York, Sizilien oder Thailand, mit der Bahn auf kurzen Dienstreisen oder mit dem Auto an den Gardasee oder quer durch Deutschland. Dementsprechend will ich hier mal ein kleines Update in Form eines Erfahrungsberichtes geben.

Die Ausrüstung für einen Tagesausflug fasst der PRVKE locker

Schweizer Taschenmesser

Der PRVKE ist wirklich meine eierlegende Wollmilchsau, was Rucksäcke betrifft. Für die Arbeit ist er insofern perfekt, als das ich dort mein Notebook und das Tablet perfekt verstauen kann, meine Fotoausrüstung und sonstigen Elektronikkram rein bekomme und trotzdem noch genug Platz ist für mein Mittagessen, für Dienstkleidung oder ne Flasche Wasser.
Gerade auf der Arbeit muss er auch mal schnell irgendwo abgelegt werden, damit ich an die anderen Objektive ran komme. Da ist das Planenmaterial super, einmal mit einem feuchten Lappen drüber wischen und es glänzt wieder. Auf der anderen Seite hat er schon ein paar Schrammen abbekommen, aber das Teil ist ein Rucksack, wird benutzt, und darf dementsprechend auch so aussehen!

Will man an etwas anderes aus dem Camera Cube als die seitlich erreichbare Kamera, muss man den PRVKE vom Rücken nehmen.

Photography Bundle

Ich habe ihn ja damals gebraucht gekauft und es war das sogenannte Photography Bundle, also mit dem Fotoeinsatz, den zusätzlichen Gurten und dem Beckengurt. Die zusätzlichen Gurte habe ich vor einigen Tagen zum ersten Mal wirklich genutzt, indem ich eine Picknickdecke unten am PRVKE befestigt habe. Das klappt super und so könnte man mit diversen anderen Teilen ebenfalls verfahren. Bisher hat mir der interne Stauraum allerdings meistens genügt, oder man war mit mehreren Personen unterwegs und konnte so die ganze Ausrüstung aufteilen.
Die Beckengurte dagegen habe ich bisher noch nicht einmal benutzt und sehe bei diesem Rucksack auch wenig Sinn darin. Die Schultergurte sind super geschnitten und damit sehr komfortabel. Dank der (relativ) leichten Fuji-Ausrüstung habe ich auch nicht das Bedürfnis, viel Gewicht auf die Hüfte abzuleiten. Wobei das Gewicht schon nicht ohne sein kann, hat man den Fotoeinsatz voll gemacht, noch eine Flasche Wasser dabei, das Notebook und sein Tablet, da kommen schon ein paar Kilo zusammen. Dennoch fehlten mir die Hüftgurte nie, aus meiner Sicht kann man sich diese sparen.

Das Camera Cube Update

Irgendwann letztes Jahr wurden die Camera Cubes überarbeitet. Vorher machte das Konzept nur bedingt Sinn, weil man zwar den Cube entnehmen konnte, aber es gab jeweils nur eine Größe. Man konnte also den Rucksack leer oder mit Cube nutzen, unterschiedliche Größen oder irgendwelche andere Funktionen waren nicht möglich. Das hat also den Effekt der Cubes ziemlich gering gehalten.
Scheinbar hat man das auch bei Wandrd gemerkt und die Cubes überarbeitet. Den Cube, welcher bei meinem PRVKE noch mitgeliefert wurde, kann man mittlerweile auf der Homepage nicht mehr wirklich finden, wurde aber als „The original“ bezeichnet. Sein neues Pendant ist der „Essential„. Im Prinzip hat sich hier nicht super viel getan, auffällig sind primär die deutlich dickeren Trennstege, welche einen besseren Schutz der Ausrüstung gewährleisten sollen. Grundsätzlich eine gute Sache, aber wenn ich ehrlich bin, mein Rucksack fliegt selten durch die Luft oder ungebremst auf den Boden, daher finde ich den größeren Staurum durch die dünnen Trennstege recht sympathisch.
Cool sind dagegen die neuen Cubes. Da ist zum einen der Mini Camera Cube, welcher oben auf den Essential drauf passt und somit den Fotoeinsatz auf das Daypack Fach erweitert. Ihr könnt also hier nochmal einiges an Ausrüstung unterbringen und auch über den Rollverschluss einfach wieder entnehmen. Der Zugriff über das Rückenpolster ist dabei problemlos möglich.
Weniger flexibel ist man mit dem Pro Camera Cube, der sozusagen den Essential und den Mini miteinander vereint und damit ein großes Kamerafach über die gesamte Länge des Rucksacks herstellt. Durch die fehlende Trennung zwischen Essential und Mini kann man hier mal etwas mehr unterkriegen, besonders bei großen Brennweiten dürfte das interessant sein. Lediglich bei der Entnahme der Ausrüstung könnte der feste Reissverschlusseinsatz des PRVKE ein wenig störend sein, was man auf den Bildern des Herstellers gut erkennen kann.
Lasst euch von der Vielfalt der Modelle nicht irritieren. Die grundsätzlichen Unterschiede habe ich ja oben schon geschrieben, außerdem gibt es jeweils ein „normales“ und ein „plus“-Modell. Das „plus“-Modell ist dabei für die größere Version des PRVKE mit 31 Litern Volumen gedacht, das andere für die 21 Liter Version.

Auf die Größe kommt es an

Mit meiner Fuji-Ausrüstung bin ich mit dem kleineren der beiden Modelle wunderbar zufrieden. Beim letzten größeren Urlaub in Thailand hatte ich einfach das Fuji 100-400mm in einem Einschlagtuch im Dapackfach oberhalb des Camera Cube gelagert, was wunderbar funktionierte. Insofern kam bisher noch nicht wirklich der Wunsch nach mehr Platz auf.

Was gibt es sonst noch auf dem Markt?

Natürlich haben sich auch die Konkurrenten weiterentwickelt und interessante Produkte auf den Markt geworfen. Sehr gut gefällt mir der F-Stop Dyota, allerdings finde ich hier die Seitenöffnung deutlich ungünstiger designed. Leider konnte ich das noch nicht in der Praxis testen.
Deutlich mehr Richtung Adventure geht der Shimoda Action X30. Gefällt mir auch optisch sehr sehr gut, aber auch hier habe ich leider bisher keine Praxiserfahrung. Der Preis ist auf jeden Fall schon mal ne Ansage, das Tragesystem bspw. ist aber auch nochmal ne ganze Ecke aufwändiger gestaltet.

Der PRVKE im heißen Sizilien

Wo Licht ist…

Natürlich ist der PRVKE nicht absolut perfekt, ein paar kleinere Punkte gibt es durchaus, die verbesserungswürdig wären. Das Reissverschlussfach in der Klappe für den seitlichen Zugriff zum Beispiel, hätte man sich sparen können. Ich habe dort noch nie etwas untergebracht und der Reissverschluss selbst stellt wieder etwas dar, welches die Kamera verkratzen kann.
Das Fach im Rückenpolster dagegen habe ich bisher kaum genutzt, es stört aber auch nicht wirklich.
Das Rückenpolster selbst ist aus festem, geschlossenen Schaum und damit kaum Atmungsaktiv. Mich stört es weniger, weil ich viele Rucksäcke in dieser Art besitze, aber bspw. bei F-Stop wird diese Bauform immer wieder kritisiert.
Das Fach an der Front, welches mit dem Reissverschluss zu öffnen ist, ist wirklich nur für sehr schmale Ausrüstung gemacht. Das ist nicht super wild, schränkt aber die Verwendung ein wenig ein…

Mein Fazit

Der PRVKE ist nach wie vor ein toller Rucksack und außer der Neugier, andere Rucksäcke ausprobieren zu wollen, habe ich keinen Grund, diesen austauschen zu müssen. Egal, ob auf Wanderungen, in der Stadt, auf Reisen nah oder fern, das Teil macht einfach klaglos seinen Job und das ist es doch, was einen Rucksack ausmacht. Er bringt die Ausrüstung sicher und bequem von A nach B, ohne groß aufzufallen.
Von meiner Seite aus also eine absolute Kaufempfehlung!

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