Wir hatten uns als Unterkunft für das Terra dei limoni entschieden. Da wir nur zu zweit (plus Affe) unterwegs waren, hatten wir eines der Zimmer gebucht. Diese sind nicht ganz so schön wie die einzelnen Appartments und unser Zimmer lag direkt an der Einfahrt des Geländes, aber so richtig beschweren können wir uns auch nicht. Das Personal war sehr zuvorkommend und wir haben uns wohl gefühlt!
Da wir noch einige Ausflüge im Süden unternehmen wollten, haben wir uns für Lido di Noto als „Basecamp“ entschieden. Von hier aus ging es schnell nach Noto selbst, aber auch in das Naturschutzgebiet südlich und weg vom Meer Richtung Ragusa.

Noto

Im Reiseführer stand viel über Noto, vielversprechend als Hauptstadt des Barock bezeichnet. Das liest man so, vor Ort ist man dennoch erschlagen. Wie man es schafft, in so engen Raum so viele und auch große Kirchen zu bauen, ist uns bis heute ein Rätsel.

Die Innenstadt von Noto

Alles dreht sich um den Corso Vittorio Emanuele, ihr könnt als euer Auto entweder am westlichen oder östlichen Ende abstellen und euch zu Fuß auf den Weg machen.
Teilweise könnt Ihr für wenig Geld auf die Dächer der Kirchen gehen. Das solltet Ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen, insbesondere wenn es Richtung Sonnenauf- oder -untergang geht!
Völlig unabhängig von den Gebäuden, dem geschäftigen Treiben und den vielen Touristen könnt Ihr in Noto wahnsinnig gut essen!

Kein Geheimtipp, aber unsere absolute Empfehlung: Dinner im Manna!

Unsere absolute Empfehlung ist das Manna, aber reserviert unbedingt einen Tisch vorher! Auch wenn auf der Homepage steht, dass Reservierungen nur per Telefon möglich sind, haben sie unsere Anfrage per Mail beantwortet, was uns aufgrund unseren paar Wörtern Italienisch auch sinnvoller erschien…
Deutlich weniger geordnet und ein wenig chaotisch ist das Gastro Matto. Trotzdem haben wir hier sehr gut gegessen, haben tolle Tipps von den Angestellten bekommen und waren rundum zufrieden!

Ausflug nach Ragusa

Ragusa liegt doch einige Kilometer von Noto entfernt, dennoch lohnt sich die Fahrt absolut! Die neueren Stadtteile sind wohl weniger sehenswert, aber wenn Ihr den Parkplatz an der Via Avvocato Giovanni Ottaviano nehmt, bekommt Ihr davon nicht viel mit und steht sehr zentral. Ein paar Treppenstufen nach oben und Ihr seid quasi mitten in der Altstadt, die man perfekt zu Fuß erkunden kann, aber die auch einige Höhenmeter mit sich bringt. Im Hochsommer dürfte das wirklich eine Herausforderung sein, bei uns war es dank leichten Wind und nicht mehr so wahnsinnig hoher Temperaturen erträglich.

Blick auf Ragusa

Lasst euch einfach ein wenig durch die Gässchen treiben und genießt die Stadt und die Ausblicke in die Umgebung. Sehr schön ist der Giardino Ibleo, der dank den Bäumen auch etwas Schatten spendet. Auf dem Weg dorthin kommt Ihr am Duomo di San Giorgio vorbei, welcher ein wirklich beeindruckendes Bauwerk in dieser Umgebung ist.

Der Dom von Ragusa

Das Sightseeing ist natürlich auch anstrengend und macht hungrig, daher haben wir die absolute Empfehlung für euch: Geht in das Risíu direkt am Park gelegen! Nicht nur, dass die Besitzer sich freuen, als wäre man seit Jahren bekannt, das Essen ist der Knaller und wir waren völlig begeistert. Es ist nicht groß, also kann man auch mal etwas Pech haben, aber eine Wartezeit lohnt sich definitiv!

Für uns ging es von Ragusa nach Marina di Ragusa ans Meer, wo wir einerseits etwas Abkühlung suchten, andererseits auch ein Abendessen mit Sonnenuntergang. Letzteres klappte aufgrund unseres Timings nur bedingt, aber zumindest konnten wir noch ein wenig ins Wasser. Hier ist Abends wirklich viel los, es gibt an jeder Ecke Restaurants und man kann problemlos einen schönen Abend verbringen. Aufgrund der schieren Menge lohnt es sich aber wirklich, sich vorab schon mal mit der Auswahl zu beschäftigen, ansonsten ist man etwas erschlagen aufgrund der Möglichkeiten.

Sonnenuntergang in Marina di Rigusa

In der Dunkelheit ging es zurück für uns nach Lido di Noto. Sind sizilianische Straßen schon am Tag manchmal etwas abenteuerlich, wird das bei Dunkelheit nicht unbedingt besser. Hier sollte man also bis zu einem gewissen Grad schmerzfrei sein, ansonsten einfach tagsüber Auto fahren und stressfreier leben.

Das Riserva naturale Vendicari

Südlich von Lido di Noto fängt recht schnell ein riesiges Naturschutzgebiet an. Hier gibt es nur sehr wenige zugängliche Straßen und diese sind schmal und geschottert. Dennoch wollt Ihr hierhin unbedingt einen Ausflug unternehmen, die Strände sind nämlich der absolute Wahnsinn.
Wir waren am Spiaggia di Vendicari, wo Ihr nach relativ kurzem Fußweg von der Straße aus hinkommt. Die Abzweigungen sind eigentlich recht gut beschrieben, Google Maps kennt die Wege aber auch. Dieser Strandabschnitt ist nicht besonders riesig, aber es lohnt sich auf jeden Fall, alleine schon wegen der Ruinen am nördlichen Ende, die im Abendlicht echt toll aussehen. Fotografen sollten hier darüber nachdenken, das große Teleobjektiv einzupacken, weil sich hier in den Weihern hinter dem Strand jede Menge Vögel finden.

Die Ruinen im Abendlicht

Einen komplett anderen Charakter hat dagegen der Spiaggia di Calamosche. Ihr parkt auf einem großen (kostenpflichtigen) Parkplatz nicht weit von der Landstraße entfernt. Dann sind es nochmal einige Meter zu Fuß bis zum Strand, wer also nicht gerne in Flipflops läuft, sollte andere Schuhe mitnehmen. Nach einigen Metern sieht man dann schon von oben auf den kleinen Strandabschnitt, der traumhaft ruhig liegt. Ganz wichtig, es gibt hier keine Chance auf irgendwelchen Schatten, also nehmt einen Sonnenschirm und genug Sonnencreme mit!
Um den Strand leichter zu finden, hier der Link zu Google Maps.

Der kleine aber sehr sehr feine Strandabschnitt Calamosche

Weiter Richtung Süden

Am südlichsten Ende der Insel wird es dann, insbesondere außerhalb der Hochsaison, deutlich weniger touristisch. Wir haben mehr oder weniger durch Zufall einen hübschen Strand entdeckt, wobei es hier sehr viel zur Auswahl gibt.
Auf dem Rückweg wollten wir uns noch Marzamemi ansehen. Im Reiseführer als verschlafenes Dörfchen, in dem die Zeit still gestanden ist, beschrieben, haben wir so ziemlich das Gegenteil vorgefunden. Trotz des durchgezogenen Schauers war hier nicht wenig los und es reiht sich Restaurant an Café an Andenkenladen. Dennoch ist das Örtchen einen Besuch wert! Unser Tipp: Ein Eis in der Bar Caffe al Ciclope 2!

In Marzamemi

Nach Noto ging es am Tag vor dem Abflug nochmal Richtung Catania.

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