Wir wollten Berge, es sollte nicht allzu weit weg sein und vorher noch Freunde in München besuchen. Aus dieser Kombination von Anforderungen heraus haben wir uns für einen Kurztrip nach Tirol entschlossen, bei dem wir wahnsinniges Glück mit dem Wetter hatten und so noch ein paar warme Tage im Herbst genießen konnten.
Tipps für München
Erstmal zu München, wir sind immer mal dort und haben durchaus auch schon in nicht so tollen Hotels übernachtet. Freunde hatten uns das NYX Hotel in Sendling empfohlen und wir können uns der Empfehlung absolut anschließen. Bis zur Ubahn ist es nicht weit, es ist verhältnismäßig ruhig, das Frühstück war trotz des Andrangs Samstags Morgens gut und wir hatten eine gute Zeit!
Ebenfalls empfehlenswert, je nach Zimmer aber etwas lauter ist das Citadines im Arnulfpark. Die Lage zwischen Arnulfstraße und Stammstrecke ist wirklich gut, Ihr seid schnell mittendrin und es ist nicht übertrieben teuer. Wenn Ihr dort schon seid, geht Abends mal zum Wassermann nur ein paar Schritte vom Hotel entfernt!
Aber über München selbst schreiben wir wohl nochmal bei Gelegenheit mehr. Wir haben nur einen Zwischenhalt für eine Nacht gemacht und sind dann weiter gefahren. Wie so oft ergab sich das Ziel mehr oder weniger durch Zufall. Wir wollten für die paar Tage nicht noch ewig fahern, außerdem suchten wir eine vernünftige Unterkunft ohne gleich ein Vermögen auszugeben. So ist die Auswahl auf Ellmau gefallen, direkt am Wilden Kaiser gelegen und dem einen oder anderen vielleicht von der Serie „Der Bergdoktor“ bekannt.
Ellmau
Ellmau selbst liegt im Tal und Ihr kommt super von Kiefersfelden über die Bundesstraße dorthin. Wenn man sich nicht völlig ungeschickt anstellt, benötigt man auch kein Pickerl, weil man die Landstraße nehmen kann. Das Örtchen selbst war in der Nebensaison recht verschlafen. Die Menge an Hotels und Restaurants lässt aber erahnen, was hier während der Hochsaison in Sommer und Winter los sein muss.
Unsere Unterkunft für 2 Nächte war die Tirol Lodge. Sie liegt direkt an der Seilbahn zum Hartkaiser, was im Winter recht praktisch sein sollte. Für uns war es hier relativ ruhig und das Zimmer war sehr schön groß und dennoch gemütlich. Irgendwie sprach uns das Frühstück jedoch nicht wirklich an und wir haben uns auf die Suche nach Alternativen gemacht und für uns die perfekte Lösung gefunden: Das Nani in Söll. Es sind einige Meter vom Hotel, aber der Weg hat sich für uns absolut gelohnt. Super leckere Gerichte, toller Service, wir sind nicht umsonst an zwei Tagen dort hin! Ihr dürft euch nur nicht wundern, es kann schon mal voll werden!
Zu Fuß
Aber natürlich sind wir nicht nur zum Essen nach Tirol gefahren. Wir wollten möglichst noch etwas gutes Wetter mitnehmen und die Berge sehen, bevor der Herbst voll zuschlägt und es siffig wird. Das war Ende Oktober tatsächlich ein mutiges Unterfangen und wie uns der Abreisetag zeigte, hatten wir vorher wirklich Glück! Wir konnten noch einmal die letzten warmen Tage bei knapp 20° und strahlender Sonne mitnehmen!
Samstags haben wir die nahe Seilbahn genutzt und sind einfach gemütlich auf den Hartkaiser hochgefahren. Dort oben gibt es für Kinder einen kleinen Spielpark. Wir sind einfach entspannt die Wege dort oben abgelaufen und haben die Runde Richtung Tanzboden und dem Speichersee genommen. Wie so oft an Gipfeln, die mittels Seilbahn erreichbar sind, hört der Trubel bereits kurz nach der Bergstation auf und es wird deutlich ruhiger. Wichtig ist nur, bei aller Entspannung, daran zu denken, dass es dank der Jahreszeit schon recht früh dunkel wird und daher auch die letzte Bahn nicht wirklich spät fährt. Der Fußmarsch ins Tal hält sich zwar in Grenzen, aber wenn man nicht wirklich darauf vorbereitet ist, kann es schon unangenehm werden.
Auch wenn überall die Schneekanonen stehen und die Natur unter dem Skibetrieb im Winter leidet, ist der Ausblick von dort oben absolut toll und im Zweifelsfall natürlich auch den Aufstieg zu Fuß wert!
Mit dem Rad
Da es einen Verleih direkt an der Talstation der Seilbahn und damit auch direkt neben unserem Hotel gab, haben wir uns Sonntags zwei Räder geliehen. Erstmal merkten wir doch, wie weit im Jahr wir doch schon waren, es war nämlich trotz des tollen Wetters im Schatten richtig kühl. Das tat dem Erlebnis aber keinen Abbruch, wir haben uns nämlich für die Sölllandlradrunde entschieden. Technisch eher einfach und aufgrund der Lage im Tal auch nicht mit besonders vielen Höhenmetern war das wirklich entspannt und wir konnten uns in Ruhe die Ecke ansehen. Am besten ladet Ihr euch vorher den Track aufs Handy in eine geeignete App oder in ein GPS eurer Wahl, dann ist die Navigation nochmal deutlich einfacher. Die Strecke ist zwar grundsätzlich gut ausgeschildert, aber an der einen oder anderen Stelle hakte es bei uns dann doch mit der Orientierung.
Wenn Ihr euch gegen das Frühstück im Hotel entschieden habt, hier die gute Nachricht: Die Runde führt ziemlich direkt am Nani vorbei, Ihr solltet hier also so oder so einen Zwischenstop einlegen!
Zusätzlich haben wir noch die Gelegenheit genutzt und haben den Schlenker zum Wasserfall im Breuergraben in Scheffau mitgenommen. Sehr ruhig gelegen kann man hier etwas dem Wasser lauschen. Je nach Witterung ist es jedoch mit der Fahrbarkeit etwas schwierig und man sollten die Räder irgendwo auf dem Weg stehen lassen und die letzten Meter zu Fuß zurücklegen.