Jeder Reiseführer, jede Website wirbt mit ganz tollen Geheimtipps, die man sonst noch nirgends gefunden hat. Geheimtipp wäre hier auch etwas übertrieben, im Vergleich zu Havanna, Trinidad und anderen bekannten Punkten in Kuba, wird die Isla de la Juventud aber tatsächlich von den meisten Touristen links liegen gelassen, was ihr einen eigenen Charme verleiht.

Hinkommen ist eigentlich ganz einfach: Ihr bucht einen Inlandsflug nach Nueva Guerona. Wir sind damals von Havanna geflogen, was bis auf kleineren Unklarheiten über das richtige Gate auch gut funktioniert hat. Wir hatten damals über unsere Casa eine Abholung organisiert, was perfekt geklappt hat. Am Flughafen stand unser Taxifahrer, der schon auf den ersten Blick so gar nicht kubanisch aussah und sich prompt in feinstem sächsisch als Klaus vorstellte. Mit Klaus sind wir dann in seinem alten Hyundai Kleinwagen vom etwas außerhalb liegenden Flughafen nach Nueva Guerona gefahren.
Was zunächst etwas kurios für uns war, stellte sich als Glücksgriff heraus. Klaus zeigte uns die Insel und organisierte auch eine Bootsfahrt.

Unser Taxi unter einem der riesigen Bäume


Kubaner kennen die Insel primär aufgrund des Presidio Modelo, einer Gefängnisanlage, in der auch Fidel und Raúl Castro inhaftiert waren und welches heute ein Museum ist. Klaus zeigte uns die Anlage selbst mit den beindruckenden und zugleich bedrückenden Bauten, das Museum haben wir uns gespart. Außerdem hat er uns einen Strand an der Nordküste der Insel empfohlen, uns dort abgesetzt und danach dort auch wieder abgeholt.

Die beeindruckenden und bedrückenden Bauten der Gefängnisanlage


Der Süden der Insel besteht aus einem Naturschutz- bzw. militärischen Sperrgebiet. Es kann eigentlich nur mit einem Führer betreten werden. Da unsere Zeit begrenzt war und die Schilderung so spannend klang, haben wir einen Bootsausflug zur Punta Francés unternommen. Start ist an der Hafenanlage etwas südlich des Hotel Colony im Westen der Insel. Von dort fahrt ihr noch eine ganze Ecke Richtung Westen, bevor ihr an einem kilometerlangen Sandstrand ankommt. Man kann hier Pech haben und den Zeitpunkt erwischen, wenn gerade ein Kreuzfahrtschiff seine Fracht an den Strand spült. Wir waren auf in dem ganzen Bereich völlig allein mit der handvoll Leute, welche sich auf dem Boot befand, was tatsächlich ein „Robinson-Gefühl“ ausgelöst hat. Die Fahrt hat sich absolut gelohnt, etwas See-fest sollte man aber sein!

Strand an der Punta Francés

Wer sich noch etwas zu Fuß betätigen will und einigermaßen trittsicher ist, der kann sich an den Hügeln westlich von Nueva Guerona versuchen. Man orientiert sich an der Calle 22 und läuft dann auf der westlichen Seite recht steil bergauf. Belohnt wird man mit einem tollen Blick über den westlichen Teil der Insel!

Aussicht von den Hügeln über Nueva Guerona

Auch die kleine Fußgängerzone ist einen Besuch wert, sieht man hier doch, dass es auf der Insel jede Menge Mamor gibt, der auch hier großzügig verbaut wurde.

Unsere Tipps:
Es gibt nicht allzuviele Casas auf der Insel, aber wir haben in der La Isla eine super Zeit verbracht. Tolle Unterkunft und Abends geht man einfach in das Restaurant auf der Dachterasse! https://www.tripadvisor.de/Hotel_Review-g952686-d6873446-Reviews-La_Isla-Nueva_Gerona_Isla_de_la_Juventud_Cuba.html

Über die Casa ist es kein Problem, Klaus als Taxifahrer zu engagieren.

Nach 3 Tagen sind wir zurück nach Havanna geflogen, haben dort unseren Mietwagen übernommen und haben den Westen Kubas erkundet.

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