Reiseplanung

Als wir in Kuba waren, gab es die Möglichkeit für mobiles Internet nicht realistisch. Das hat sich wohl mittlerweile geändert, dennoch sollte man das gröbste bereits im Vorfeld geplant haben, um nicht irgendwo wegen fehlendem Netz Probleme zu bekommen. Das ist aber auch eine Frage der eigenen Einstellung, schließlich sind die Kubaner Meister im Improvisieren und Organisieren. Ist man also ausreichend spontan, kann man auch immer auf die Hilfe der Einheimischen hoffen.

Straßenszene in Havanna

Übernachtung

Ganz ehrlich: Vergesst Hotels und alles andere, sucht euch Casa Particulares. Diese funktionieren im Prinzip wie AirBnB, es handelt sich um Privatunterkünfte, die lizensiert sein müssen (wie fast alles in Kuba). Ihr erkennt sie an dem blauen Symbol. Im Gegensatz zum großen Ableger gibt es nicht die eine Seite mit allen Angeboten, sondern man muss sich etwas mehr umsehen. Entweder versucht ihr es direkt bei unseren Empfehlungen, oder ihr bemüht einfach mal Google. Wir haben zum Beispiel dort das eine oder andere gefunden:
https://www.bbinnvinales.com/
Auch bei AirBnB findet sich einiges dazu.
Dabei gibt es riesige Unterschiede, vom klassischen Gästezimmer mit geteiltem Bad bis hin zu kleinen Hotels ist alles dabei. Ähnlich variabel ist die Preisspanne für eine Übernachtung.
Wenn ihr es angeboten bekommt, esst bei den Gastgebern. Damit verdienen sie noch ein paar CUC und wir wurden dabei nie enttäuscht. Gerade in den kleineren Unterkünften ist es oftmals so, dass Ihr sehr viel aufgetischt bekommt, was Ihr aber nicht alles essen müsst. Was übrig bleibt, ist meist für die Familie und wird nicht anschließend entsorgt.

Was Ihr erwarten könnt? Meist sind die Gastgeber wahnsinnig hilfsbereit. Wenn Ihr noch auf der Suche nach Unterkünften seid, fragt nach Empfehlungen an eurem nächsten Ziel, das klappt fast immer gut! So bekommt man auch als Tourist mit, wie das Land trotz aller widrigen Umstände überlebt.

Terasse unserer Casa in Cienfuegos

Was Ihr nicht erwarten könnt? Casa Particulares sind keine Hotels, es geht also schon mal etwas rustikaler zu. Außerdem ist oftmals etwas Kontakt mit der Familie zwangsläufig vorhanden. Kostenloses Wifi? Eher nicht. Und erwartet kein Luxusdinner, die Lebensmittelversorgung in Kuba ist schwierig und in der Regel gibt es einfache Gerichte.

Es gibt wenige Flecken, wo man keine Privatunterkünfte findet. Bei unserer Reise war das auf Cayo Santa Maria der Fall, weshalb wir dort in ein Hotel mussten. Die All-inclusive-Mentalität, der Luxus in einem armen Land, das hat uns komplett abgeschreckt. Es ist total verständlich, wenn jemand einfach nur (Strand-) Urlaub machen und entspannen möchte, aber ob man das in Kuba machen muss, was noch soviel mehr zu bieten hat, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Visum

Ihr benötigt als deutsche Staatsbürger kein Visum für Kuba. Allerdings benötigt ihr eine sogenannte Touristenkarte. Diese kann man direkt bei der kubanischen Botschaft beantragen, muss dann allerdings vor Ort erscheinen, was für die meisten wohl eher nicht in Frage kommen dürfte. Es gibt verschiedene Anbieter für Touristenkarten, mehr als 25 Euro solltet ihr aber nicht dafür bezahlen, außer ihr stellt wenige Tage vor der Abreise fest, dass ihr sie vergessen habt und bezahlt die Express-Strafgebühr. Auch am Flughafen bekommt man eine solche Karte, aber ich würde mir den Stress sparen und diese vorher besorgen. Wichtig ist, die Karte in Ruhe vorher auszufüllen, damit keine Fehler darauf sind. Ihr müsst die Karte nicht nur bei der Ein- und Ausreise vorlegen, sondern auch immer mal wieder in Kuba, zum Beispiel bei Attraktionen oder ähnlichem. Also nehmt die Karte möglichst immer bei Ausflügen mit.
Wichtig ist auch noch, dass ihr über einen Nachweis für eure Auslandskrankenversicherung verfügt, sinnvollerweise gleich in Spanisch. Bei uns wollte diesen Nachweis keiner sehen, aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass das immer so ist.

Internet

Als wir in Kuba waren, gab es Internet eigentlich nur an öffentlichen Hotspots. Für den Login brauchte man eine Guthabenkarte des staatlichen Netzbetreibers ETECSA, welche an den offiziellen Verkaufsstellen 1 CUC für eine Stunde gekostet hat. Wer die teilweise langen Warteschlangen umgehen will, kann die Karten auch woanders kaufen, entweder auf der Straße oder teilweise auch in Geschäften, dann aber in der Regel für mehr Geld. Für den Kauf benötigt man seinen Passt und die Touristenkarte, die Bürokratie ist dort genauso wie bei allem anderen in Kuba.
Die Hotspots findet man sehr leicht, weil sie sich in der Regel an öffentlichen Plätzen befinden und dort sowieso schon jede Menge Leute mit Smartphones stehen. Leider führte das auch gerne mal dazu, dass entweder gar kein Login möglich war, oder die Verbindung extrem langsam war.
Mittlerweile ist wohl auch Internet über das Mobilfunknetz möglich, aber hier sollte man sich vorher bei seinem Provider erkundigen.
Bis vor kurzem war ein Telefonanschluss mit DSL in Kuba komplett undenkbar. Mittlerweile gibt es das zumindest in den Ballungsräumen wohl durchaus. Gemessen am Durchschnittseinkommen ist es jedoch nach wie vor ein teurer Spaß und man sollte nicht davon ausgehen, dass so etwas in den Unterkünften für die Gäste zur Verfügung steht.
Das ist durchaus auch für die Reiseplanung wichtig: Geht davon aus, dass Mails erst deutlich verzögert beantwortet werden, wenn Ihr beispielsweise in Unterkünften nach freien Kapazitäten fragt.

Geld

Ganz ehrlich: Kuba ist kein Land, um günstig Urlaub zu machen. So ziemlich alles kostet etwas und man hat schon lange die Touristen als Wirtschaftsfaktor ausgemacht. Was in der Regel überhaupt nicht möglich ist, ist Kartenzahlung in irgendwelchen Geschäften oder Restaurants. Dementsprechend müsst ihr eigentlich permanent mit Bargeld hantieren. Ihr bekommt Bargeld an Geldautomaten mit eurer Kreditkarte, oder wechselt Bargeld in Wechselstuben.

Geldautomaten

Wie alle Infrastruktur in Kuba sollte man hier nicht immer von einer einwandfreien Funktion ausgehen. Meine extra für den Urlaub besorgte Visa Card funktionierte überhaupt nicht, Danielas Visa ging. Meine Mastercard ging ebenfalls in der Regel problemlos. Aber es kann eben auch mal sein, dass der Geldautomat offline ist, oder gar das Bargeld ausgegangen ist.

Wechselstuben

Hier könnt ihr Euro in CUC tauschen. Kontrolliert alles genau, uns ist dabei mal ein Schein in CUP statt CUC untergejubelt worden!

Unsere Reise

Wir sind in Havanna gelandet, haben uns die Stadt angesehen, anschließend ging es per Flieger auf die Isla de la Juventud, von dort wieder zurück nach Havanna. Dort haben wir unseren Mietwagen übernommen und sind weiter in den Westen, über Las Terrazas und Soroa nach Vinales. Nach einer längeren Autofahrt Richtung Osten sind wir in Playa Larga gelandet, von dort weiter nach Cienfuegos und Trinidad. In den Norden ging es über einen Zwischenstop in Santa Clara nach Cayo Santa Maria, anschließend nach Varadero und wieder zurück nach Havanna. Am Ende standen etwas über 2000 Kilometer auf dem Tacho unseres Mietwagens.

Ein Kommentar

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert